Woche 1 - 21.06.- 27.06.
Am 21.6.23 starten wir in das bisher größte Abenteuer unseres Lebens: unsere einjährige Europareise!
Seit November '22 sind wir fast jeden Tag am Planen für diesen Moment und plötzlich ist er da.
Nun heißt es Abschied nehmen. Von dem gewohnten Leben, der Routine und dem Alltag und zuguter letzt natürlich auch von Familie und Freunden. Bei Abfahrt werden ein paar Tränen vergossen, aber auch das gehört dazu.
Doch noch bevor das Abenteuer stehen wir schon vor der ersten Herausforderung: Starterbatterie alle. Mit Starhilfe gehts dann los- bis zur nächsten Tankstelle 5km weiter. Dort benötigen wir erneut Starthilfe, da unser Booster nicht funktioniert und die Batterie auch nicht. Mit etwas Zeitdruck geht es dann auf die Autobahn, durch zwei Staus und ca. 250 km nach Rostock. Gerade noch rechtzeitig erreichen wir das Fährterminal und kurz nachdem wir auf dem Schiff sind legen wir auch schon ab.
Goodbye Deutschland. Bis bald.
Welcome to Sweden!
Gegen Abend erreichen wir Schweden.
Stress auf der Fähre; Motor springt wieder nicht an, Booster funktioniert nicht, wir sollen als erstes die Fähre verlassen. Nette Mitarbeiter helfen mit einem ihrer Booster aus und wir verlassen viertes Fahrzeug das Schiff.
Nach einem kurzen Einkauf fahren wir zum erste Platz unweit Trelleborg. Dort treffen wir Sabrina und Philipp. Gemeinsam wird gekocht, danach noch kurz geduscht und dann ins Bett. Die erste Nacht ist durch die Straße direkt neben uns etwas unruhig. Schlafen dennoch gut, denn der Tag war lang und aufregend.
Auf den Spuren Kurt Wallanders erkunden wir Ystad zusammen mit Sabrina und Philipp. Nette kleine Altstadt mit schönen Häusern. Nach einem Stop in einem Café ziehen wir noch eine Ecke weiter nach Kåseberga.
Hier besuchen wir die Ales stenar, sozusagen Schwedens Stonehenge. Wir drehen eine Runde um die Steine und genießen dabei die Aussicht aufs Meer. Ein Stündchen bleiben wir hier, dösen in der Sonne und beobachten Paraglider die bei dem kräftigen Wind an der Klippe fliegen.
Am nächsten Tag heißt es erneut Abschied nehmen. Sabrina und Philipp fahren zurück nach Hause und wir weiter nordwärts. In Malmö kaufen wir neue Schuhe und eine neue Starterbatterie- endlich wieder starten ohne Booster.
Nächster Stop - Förslöv. Stehen für eine Nacht auf einem WoMo-Stellplatz etwas außerhalb des Ortes.
Hier werden die Auffahrkeile und die Bord Toilette eingeweiht und das erste Mal die Fahrräder benutzt, um Geld im Ort zu holen. Da Midsommar ist beobachten wir die Schweden dabei, wie sie zu ihrem Maibaum pilgern um zu feiern.
Wir fahren dann aber weiter nach Marstrand.
Bekommen abends den letzten Platz auf einem WoMo Stellplatz. Am Abend geht uns das Wasser aus. Ziehen dann mit unserem 10l Kanister Richtung Ort und "klauen" uns Wasser von einer Steganlage.
Morgens dann das erste Mal Haarewaschen über dem Waschbecken ausprobiert. Etwas behelfsmäßig, geht aber und frischer fühlt man sich anschließend alle Male.
Erkunden am Nachmittag Marstrand. Schöner Ort mit interessanten Häusern. Außerhalb sieht man die für Schweden typischen Schären. In ca. zwei Stunden kann man einmal Rund um die kleine Insel gehen.
Fahren nach zwei Nächten in Marstrand weiter nordwärts. Abends erreichen wir wieder einen WoMo Stellplatz in einer schön angelegten Anlage. Unwetter ist angekündigt, aber letztendlich regnet es nur ein wenig.
Auch hier stehen wir zwei Nächte. Eigentlich will William etwas arbeiten, aber ich lenke ihn erfolgreich mit diesem Blog hier ab. Habe viele Vorstellungen und wünsche wie das Ganze hier aussehen soll, bin aber programmiertechnisch null bewandert. Nachdem wir fast den ganzen Tag im Camper gehockt haben will ich abends nochmal raus. Gehen deshalb noch ein bisschen im Wald nebenan spazieren, wo mich zwei Bremsen beißen. Wirklich fies. Statt weiter den Wald zu erkunden kehren wir zurück und setzen uns mit unseren Büchern in die Sonne.
Am nächsten Tag gehts wieder ein Stück weiter nordwärts. Die Suche nach einem geeigneten Stellplatz zieht sich ein wenig, aber zum Schluss finden wir einen Campingplatz im Dalsland. Ein wundervolles Kleinod wie wir finden.
Schrauben noch ein wenig an unseren Fahrrädern und fliegen mit der Drohne bei schönstem Sonnenschein. Die Tage werden schon merklich länger- bis 0 Uhr ist es noch halbwegs hell.
Der Platz bietet auch die Möglichkeit Kanus zu mieten. So paddeln wir tags darauf mit einem Kanu in den nächsten Ort zum Einkaufen. Wunderschön finden wir die ruhige, unberührte Natur um uns herum. Im See baden, auf den Felsen ein kleines Picknick, Einsamkeit zu zweit genießen. So wie wir uns das vorgestellt haben.
Freunde von uns machen gerade Urlaub in Norwegen und erreichen am nächsten Tag Oslo. Da wir sie gerne treffen möchten, verlassen wir diesen schönen Ort und nach knapp 10 Tagen Schweden.
Wie immer haben wir die idyllische Landschaft in Schweden sehr genossen. In meinem Kopf sehe ich schon ein kleines Haus an einem See, oder mit Blick aufs Meer, in dem man die Seele baumeln lassen kann. Um einen herum nur Natur und Wildnis- Abstand zu dem städtischen Turbel den ich sonst gewohnt bin...
...vielleicht irgendwann, wer weiß das schon so genau. :)