Woche 13 - 13.09.- 19.09.
Am Mittwoch verlassen wir Edinburgh und fahren weiter nach Norden. In Perth stoppen wir für zwei Stunden zum Wäsche waschen und fahren dann weiter zum Cairngorms National Park, in die Nähe von Aviemore.
Ich schreibe Wochenberichte bis tief in die Nacht, da ich schon seit den Lofoten nichts mehr geschrieben habe und ja eigentlich hier regelmäßig Updates geben wollte.
William liest am Morgen alles Probe, ehe wir dann erst am Nachmittag weiterfahren.
Später laufen wir eine Runde um den Loch an Eilein. Wir sind spät dran, weshalb wir nur noch wenig anderen Spaziergängern begegnen. Am Ende fliegen wir noch eine Runde um das Castle, das auf einer kleinen Insel im See liegt.
Mit ein wenig Wandern starten wir auch in den nächsten Tag. Die leichte Tour führt uns zum "An Lochan Uaine". Hier treffen wir das erste Mal auf Midges (nervige kleine Beißinsekten ähnlich wie Gnitzen). Am See zu sitzen ist etwas nervig, aber beim Laufen stören die Viecher nicht. Wir folgen dem Weg noch über den See hinaus und stehen plötzlich in den Highlands, so wie ich sie mir zumindest vorgestellt habe. Karge, weiche Hügel so weit das Auge reicht. Wow, was für eine Landschaft!
Seit zwei Tagen wird es plötzlich kälter. Früher als erwartet erreicht uns hier der Herbst von einem Tag auf den anderen. Das erste Mal brauchen wir jetzt viel die Standheizung. In der Nacht frieren die Gesichter und am Morgen mag man das Bett nicht verlassen, weil die Klamotten so kalt sind.
Durch den Temperaturunterschied drinnen und draußen beschlagen uns die Fenster und wir suchen nach Lösungen. In Inverness kaufen wir eine Isomatte, die wir für ein Seitenfenster zuschneiden. Zwischen Fahrerhaus und Wohnraum hängen wir eine alubeschichtete Matte.
Abends fahren wir Richtung Dunrobin Castle, welches wir am nächsten Tag besichtigen. Wir stehen frei am Loch Brora und genießen den schönen Sonnenuntergang.
Und nachdem ich am nächsten Morgen vier junge Schotten sehe, die in dem See baden gehen, will ich auch. Das arschkalte Wasser raubt mir den Atem als ich untertauche. Danach bin ich definitiv wach.
Dunrobin Castle ist ein beeindruckendes Bauwerk, von außen wie auch von innen. Pompös wie eh und je steht es auf seinem Hügel am Meer. Beim Betreten riecht es nach Kaminfeuer und Essen und sofort haben wir das Gefühl, als würde man gerade jemanden zuhause besuchen. Ein Mitarbeiter erzählt etwas zur Geschichte des Schlosses, unter anderem wie es zu seinem Namen kam. Der Name setzt sich aus "Dun" (=Hügel) und "Robert" zusammen, was soviel wie "Das Haus von Robert, welches auf einem Hügel steht" bedeutet.
Wir haben das Glück, dass wir zu einem Zeitpunkt da sind, zu dem eine Falknershow stattfindet. Der Falkner erzählt etwas zu einem Wüstenbussard und anschließend präsentiert er noch seinen Wanderfalken. Beeindruckende Tiere. Unglaublich was die Natur so hervorbringt.
Unser absoluter Favorit war aber George, ein Bengalenuhu. Er wurde nicht in der Show gezeigt, aber eine Mitarbeiterin stand nach der Show mit ihm am Rande der Wiese und hat über ihn erzählt. So ein schöner Vogel!
Dunrobin Castle ist der nördlichste Punkt den wir in Schottland anfahren wollen, deshalb kehren wir um und machen uns auf den Weg zurück nach Inverness.
Auf dem Weg dahin machen wir noch einen kurzen Stopp beim Tarbat Ness Lighthouse und lassen uns ein wenig die frische Meeresluft um die Nasen wehen.
Wir erreichen relativ spät das Loch Ness und beziehen quasi im Dunkeln unseren Platz für die Nacht.
Leider ist es scheinbar jetzt vorbei mit dem guten Wetter, denn am nächsten Tag regnet es und auch die folgende Woche soll nicht besser werden.
Wir besuchen das Loch Ness Center mit der Ausstellung um die sagenumwobende Nessie und fahren dann schon weiter. Bestimmt hätte das Loch Ness noch mehr zu bieten gehabt, aber bei schlechtem Wetter haben wir daran keine Freude.
In Fort Augustus bleiben wir zwei Nächte und werkeln ein wenig herum. Ein bisschen Lackieren hier, ein bisschen Rost überpinseln da, den Akkuschrauber kaputt machen... Warte, was?
Doch nicht kaputt....vermutlich hat sich nur der Ganghebel zwischen beide Gänge gestellt und deshalb dachten wir er wäre kaputt. Dafür haben wir aber das Getriebe einmal ganz auseinandergenommen, gereinigt, neu gefettet und wieder zusammengesetzt.
Nach zwei entspannten Tagen fahren wir weiter Richtung Isle of Skye, fahren dabei nochmal durch wirklich schöne Gebiete der Highlands, die selbst zwischen tief hängenden Wolken und Regen beeindruckend aussehen und besichtigen kurz vor der Skye Bridge noch das Castle Donan Eilean. Anschließend geht's dann rauf auf die Insel.
Wir stehen schon auf unserem Platz für die Nacht, als wir noch ein kleines "Abenteuer" erleben, denn ein anderer Camper bleibt in der matschigen Wiese stecken. Mit Manpower, unserem Abschleppseil und einem T6-Fahrer bekommen wir den anderen Camper zum Glück wieder raus aus dem Matsch. Und auch wenn es für die Beiden bestimmt nicht witzig war, hat es mir auch ein bisschen Spaß gemacht...
Dienstag ist erreicht und die 13te Woche damit vorbei. Wie immer geht's in der nächsten Woche weiter mit einem nächsten Bericht. Bis dahin!