Woche 15 - 27.09.- 03.10.
Woche 15 startet mit dem warten auf ein Paket für William. Wir versuchen uns die Zeit zu vertreiben mit Einkaufen, Tanken, telefonieren mit Freunden... Und als die Zeit dann schon knapp wird, um noch rechtzeitig den gebuchten Campingplatz zu erreichen, kommt dann doch noch das Päckchen an. Wir fahren noch ein Stück und lassen den Tag ruhig ausklingen.
Verhältnismäßig früh starten wir in den nächsten Tag, denn wir haben eine Minentour gebucht. Mit zwei weiteren Paaren und zwei Guides, die uns in den kommenden Stunden viel Erzählen und durch das weit verzweigte Tunnelnetz führen, geht es zu einer Hütte, wo wir Ausrüstung erhalten. Gut ausgerüstet geht es nun ins Dunkel. Wir zwängen uns durch enge Schächte, klettern Wasserläufe hoch und runter, waten durch klares, kaltes Bergwasser auf alten Schienen, "fliegen" durch Höhlen an einer Zipline und werden abgeseilt.
Nach vier abenteuerlichen Stunden erreichen wir dann wieder das Tageslicht. Rückwirkend betrachtet war es einer der besten Ausflüge, die wir auf unserer Reise bislang gemacht haben. Wirklich empfehlenswert für all jene, die weder unter Höhenangst noch Platzangst leiden! Neben dem Spaß lernen wir auch noch einiges über den Bergbau in Wales.
Den Rest des Tages lassen wir es ruhig angehen. Das Erlebnis war anstrengend genug.
Ich bin mir nicht ganz sicher wie wir weiterfahren sollen, da das Wetter auch hier nicht beständig gut sein soll. Aber der nächste Tag bringt nochmal eine Portion Sonnenschein mit sich und wir fahren nach Portmeirion. Und so sind wir plötzlich nicht mehr in Wales, sondern irgendwie in Italien gelandet?
Das Dorf wurde über 50 Jahre im italienischen Stil von Sir Bertram Clough Williams-Ellis entworfen. Überall stehen bunte Häuser inmitten schön angelegter Gärten. Touristen schlendern durch die schmalen Straßen, erkunden die Läden mit Bildern, Porzellan und Souvenirs. Das Carillon der Kirche läutet über das Dorf runter bis zum Strand, wo Hotelgäste zum Kaffee auf der Terrasse sitzen. Möwen schreien und lauern auf etwas zu Essen, das sie stibitzen können.
Wir spazieren noch eine Runde durch den Wald um das Dorf, ehe wir uns noch mit etwas zu Essen in den Garten setzen und die Leute beobachten, die umherschlendern.
Gegen späten Nachmittag verlassen wir dann Portmeirion und beschließen, auch Wales noch am gleichen Tag zu verlassen. Spät abends kommen wir in der Nähe von Glouchester an, wohin es uns dann am nächsten Tag führt.
Denn als Harry Potter-Fan wollen wir auch die Glouchester Cathedral anschauen, die allerdings zu unserem Bedauern, ausgerechnet als wir hinein wollen, geschlossen hat wegen einem laufenden Gottesdienst.
Wir erkunden stattdessen noch ein wenig den Ort, ehe wir dann weiter in die Cotswolds reinfahren.
Da wir am nächsten Morgen verschlafen, müssen wir den Campingplatz ohne gefrühstückt zu haben, verlassen. Auf einer Anhöhe einer kleinen, wenig befahrenen Nebenstraße halten wir dann und bleiben, wider erwarten, den gesamten Tag und die Nacht dort im Seitenstreifen.
Wir gestalten eine Fotocollage für Hilkkas Geburtstag und ich schneide später weiter an unserem Englandvideo, was ich tags zuvor begonnen habe.
Ein paar Autos und Spaziergänger kommen vorbei... Eigentlich erwarte ich, dass man nicht so begeistert ist, dass wir da auf dem Seitenstreifen stehen, aber ich werde eines besseren belehrt: Die Leute grüßen freundlich, ein Auto hält sogar kurz an und ein älterer Herr wünscht uns "Einen schönen Guten Tag!", schließt das Fenster und fährt weiter. Wir müssen ein wenig schmunzeln darüber.
Gleicher Mann kommt uns tags darauf erneut entgegen und fragt uns, als er neben uns steht, ob wir gut geschlafen hätten. Wir freuen uns über die Herzlichkeit des Mannes und fahren dann weiter nach Oxford.
Den Rest des Tages und auch den gesamten nächsten Tag bewegen wir uns nur zum Sanitärgebäude aus dem Bus. Ich schneide stundenlang das Großbritannien Video und William arbeitet. Daher endet dieser Bericht auch hier, da wir den 03.10. hier erreicht haben.
Im nächsten Bericht geht es weiter :) Bis dahin!