Woche 28 - 17.01.-23.01.
Wir beginnen die Woche mit dem vergeblichen Versuch, ein faltbares Solarpanel zu kaufen. In der Nähe von Alicante haben wir einen Campingausrüster gefunden, der, als wir davor standen, leider geschlossen war, entgegen der Öffnungszeiten. Schade.
Da wir nicht bekommen haben was wir wollten, verlassen wir Alicante wieder und fahren in Richtung Andalusien. In Velez-Rubio pausieren wir für zwei Nächte. Den fahrfreien Tag verbringen wir mit Lesen, Aufräumen, Spiele spielen und Filme gucken. Außerdem kommt unsere Gartendusche mal wieder zum Einsatz.
Seit ein paar Tagen hat William zunehmend Insektenstiche überall am Körper und was ich zunächst ignorieren wollte, lässt sich irgendwann nicht mehr ignorieren. Wir haben uns vermutlich irgendwo einen Floh eingefangen, der sich jetzt an William gütlich tut. Um ihn zu vertreiben, machen wir kurzen Prozess und beziehen alles ab, schütteln Decken, Kissen, Kuscheltiere etc. gründlich aus und fahren anschließend zum Waschsalon. Der Tag ist damit mehr oder weniger gelaufen und wir fahren am Abend noch in den "Parque Natural de las Sierras de Cazorla, Segura y Las Villas".
Die Landschaft beeindruckt uns und wäre es nach mir gegangen, hätten wir alle Nase lang angehalten um zu Fotografieren oder mit der Drohne zu fliegen. Letztendlich werden es nur ein paar Fotos aus der Windschutzscheibe.
Am nächsten Tag geht's fahrintensiv weiter. Wir fahren von Puebla de Don Fadrique nach Hornos. Auf dem Weg kommen wir durch atemberaubende Landschaft und besonders in der letzten halben Stunde halten wir an fast jedem Aussichtspunkt an.
Aber es gibt nicht nur schöne Dinge zu sehen. Eine Sache die nicht so schön ist, um nicht zu sagen ziemlich furchtbar, fällt uns hier immer wieder auf. Nämlich der Müll, der einfach achtlos in die Natur gekippt wird. Immer wieder finden wir solche Müllhalden, wie eins der Bilder unten zeigt.
In Hornos ziehen wir uns wieder die Wanderschuhe an und laufen ein Stück durch die Olivenhaine.
Wir überlegen auf dem Parkplatz in Hornos zu übernachten, aber ich fühle mich damit nicht ganz wohl, weshalb wir nochmal ein Stündchen zu dem Punkt fahren, von dem aus wir unsere nächste Wanderung tags darauf starten wollen.
Gegen Mittag starten wir dann den nächsten Trip in die Berge. Immer entlang eines glasklaren Bergbaches/-flusses laufen wir bei schönstem Wetter. Schnell sind die ersten Kilometer zum ersten "Highlight" der Tour beschritten.
Der Weg, der bisher kaum bergauf geht, steigt nun etwas mehr an und bringt uns immer weiter das Tal entlang in die Berge. Immer öfter sehen wir Wasserfälle, beeindruckende Felsformationen und auch jede Menge Geier, die über uns zwischen den steilen Felswänden kreisen.
Und nach knapp 3h erreichen wir dann den "Zielwasserfall". Ein bisschen picknicken, fotografieren, ein kurzer Flug mit der Drohne... Dann müssen wir zurück, um noch im hellen den Parkplatz wieder zu erreichen.
Und manchmal lohnt es sich, auch beim Abstieg, mal zurückzuschauen, um das vermeintlich Bekannte nochmal zu sehen. Denn manchmal entdeckt man etwas, was auf dem Hinweg noch nicht zu sehen war:
Nach 20km wandern und mit plattgelaufenen Füßen erreichen wir Ylvi.
Da unser Floh nach unserer Wasch- und Ausschüttelaktion nicht die Freundlichkeit besaß uns zu verlassen, wartet noch einmal alles ausschütteln auf uns. Wir hängen erneut alles draußen auf, schütteln wie die Weltmeister und hoffen, dass der Floh 6 Grad und hohe Luftfeuchtigkeit nicht mag. Außerdem besprühen wir alles mit Autan und Lavendel, in der Hoffnung das es ihm was ausmacht und er dann geht. Es bleibt zu hoffen, dass er jetzt ausgezogen ist.
Wir fahren am nächsten Tag weiter, wieder etwas aus dem Park hinaus. Nochmal beeindruckt uns die Landschaft, als wir über die Passstraße fahren und in ein Tal hinabblicken können.
Den Rest des Tages verbringen wir damit, den Blog hier wieder auf Vordermann zu bringen. Die Aktualität lässt nämlich zu wünschen übrig, und ich habe festgestellt: Desto länger man wartet, desto weniger erinnert man sich daran wann man was gemacht hat. Deshalb tippe ich jetzt, bevor ich langsam wieder Details vergesse.
Abgerundet wird der Tag dann noch von einer "Eisdusche" zum Haare waschen beim Grauwasserablassplatz. Japsend vor Kälte lassen wir uns das Kalte Wasser über den Kopf fließen, doch am Ende fühlen wir uns immerhin wieder sauber.
Bevor wir den "Parque Natural" ganz verlassen, möchten wir noch eine kleine Wanderung zur Cueva del Agua machen. Wir fahren bei schönstem Sonnenschein durch die bergige Landschaft und staunen nach wie vor nach jeder Kurve über die wahnsinnig abwechslungsreiche Umgebung.
Als wir am Start der Wanderung ankommen, stellt sich die Frage, wo wir Ylvi parken können. Neben der Straße gibt es in einer Kurve ein Areal mit markierten Parkplätzen. Ein Schild gibt aber an, die Plätze seien Privat. Wir suchen also weiter und ich laufe ein Stück eine Nebenstraße herunter. Ich überrede William dahinzufahren, auch wenn wir nur durch eine super enge Spitzkehre auf die kleine Straße gelangen. Wir wollen zu schnell zu viel und während ich William, von draußen stehend, anweise, dass er nochmal zurücksetzen muss, rollt er dabei plötzlich nach vorne und fast den Abhang hinunter! Das linke Vorderrad hängt quasi schon in der Luft, hinten setzt das Auto mit dem kleinen Überhang auf der Hauptstraße auf. Stotternd geht der Motor aus. Mit weichen Knien betrachte ich unser Auto, was quer auf der Straße, mit der Schnauze schon über dem Abhang hängt. Shit, wie sollen wir hier wieder weg?
Dank Williams beherztem Satz zurück, mit viel schleifender Kupplung, die raucht und stinkt und noch mehr Gas schaffen wir es, Ylvi vom Abhang wegzubewegen und letztlich zurück auf die sichere Straße zu bringen. Gott, war das knapp...
Mit Beinen aus Pudding parken wir dann und wandern noch ein Stück.
Die Cueva del Agua ist beeindruckend. Von verschiedenen Punkten aus kann man verschiedene Wasserfälle sehen und gelangt über eine Treppe auch zu dem kleinen Fluss der durch die Grotte führt.
Durch das nahgelegende Dorf kommen wir zu einem weiteren Wasserfall.
Durch Olivenhaine mit Blick aufs Tal vervollständigen wir dann die Runde zurück zu unserem, zum Glück heile gebliebenen, Auto.
Und zum Abschluss dieser Woche bekommen wir noch einen wunderschönen Sonnenuntergang.
Wir fahren noch bis Baza, um dort nochmal in einen Waschsalon zu gehen, um unser weiterhin ungelöstes Flohproblem in den Griff zu bekommen. Nocheinmal waschen wir alles, diesmal inklusive der Decken und Kissen.
Hungrig und vollkommen erschöpft finden wir erst kurz vor Mitternacht, ein Stück hinter Baza einen Stellplatz.
Eine weitere Woche ist vorbei und der Bericht endet hier.
Bis bald!