Woche 37 - 20.03.-26.03.
Die Woche mit meinen Eltern ist vorbei, und schweren Herzens muss ich mich verabschieden. Wir räumen die Ferienwohnung, packen das Auto meiner Eltern voll bis oben hin, schnallen unsere Räder hinten auf den Fahrradträger, den sie aus Berlin mitgebracht haben und dann winken wir, bis sie hinter der nächsten Straßenecke verschwinden. Bevor auch wir weiterfahren, klären wir noch mit der Versicherung, ob wir unsere Windschutzscheibe auch im Ausland tauschen können, da wir in Spanien einen Steinschlag hatten und die Scheibe einen immer länger werdenden Riss durchs Sichtfeld des Fahrers hat. Nachdem die Kostenfrage geklärt ist, schwingen auch wir uns auf die Bahn in Richtung Italien.
Auf der Autobahn kommen wir zufällig bei einer Flugshow/Flugübung vom Militär vorbei, die im Formationsflug und mit Farbspiel über den Himmel flitzen. Leider können wir die Autobahn (dank französischem Mautsystem) nicht zeitnah verlassen, da keine Ausfahrt kommt, und als wir endlich runter waren, waren die Flieger weg. Ärgerlich.
Am nächsten Nachmittag, nach einem kurzen Zwischenstop am völlig wolkenverhangenen Gardasee und viel Fahrerei erreichen wir dann Venedig. Auf einem Parkplatz direkt an der Lagune können wir bequem unseren Bus stehen lassen, um die kommenden zwei Tage Ausflüge in die Stadt der Brücken und Kanäle zu machen.
Ohne wirkliches Ziel schlendern wir durch die Stadt der tausend Brücken. Wir lassen uns mitziehen von den Menschenmengen in Richtung der bekanntesten Orte, wie der Rialto Brücke am Canale Grande, oder dem Markusplatz. Wie jedes Mal, wenn ich in Venedig bin, schwirren mir Zitate von Cornelia Funkes Roman "Herr der Diebe" im Kopf herum. Ich stelle mir vor, wie die Kinder durch die schmalen Gassen flitzen und naiven Touristen ihre Geldbörsen klauen...
Gegen Abend finden wir eine preiswerte Pizzeria und schaffen es anschließend nur gerade so noch zum Sonnenuntergang zum Markusplatz.
Als die Sonne dann ganz weg ist, steigen wir auf ein Vaporetto und lassen uns durch das wunderschön leuchtende Venedig bei Nacht fahren: Dann ist die Stadt auf eine nochmal andere Weise besonders. Die Tagestouristen sind fort, die Hotelgäste längst auf ihren Zimmern und auch die Venezianer selbst sind größtenteils schon zuhause. Die sonst durch den Schiffsverkehr aufgewühlten Kanäle werden ruhiger, die Gassen leerer, die Plätze menschenleer und still.
Da Venedig selbst nicht so wahnsinnig groß ist, und wir auch keine großen Museumsgänger sind, beschließen wir am zweiten Tag, nach Burano zu fahren. Dort sollen die Häuser bunt angemalt und die Touristenmassen ein bisschen weniger sein.
Und tatsächlich erwartet uns eine kleine Insel voller bunter Häuser in den knalligsten Farbkombinationen. Dass Burano ein Geheimtipp ist und hier nur wenig Touristen seien, stimmt so nicht mehr, denn auch hier tummeln sich jede Menge herum.
Sei's drum - der Tag ist schön und wir genießen den Ausflug.
Zurück in Venedig, gehen wir zum Sonnenuntergang nochmal auf den Markusplatz, aber das Licht ist heute nicht so toll, weshalb wir uns bald dazu entschließen, zurück nach Hause zu fahren.
Der Riss in unserer Windschutzscheibe ist leider auf der Fahrt nach Venedig deutlich größer geworden, weshalb wir uns um einen Termin bei Carglass bemüht haben. Der soll allerdings erst am Dienstag sein, weshalb wir noch bis dahin in der Region um Venedig bleiben müssen. Zwei Tage bei mäßig gutem Wetter in Venedig zu bleiben, schmeckt uns aber nicht, weshalb wir am Sonntag ein Stück Richtung Dolomiten fahren. In Barcis verbringen wir zwei Nächte am gleichnamigen, wunderschönen Lago di Barcis.
Am Dienstag bekommen wir dann eine neue Windschutzscheibe. Das mit dem Termin hat super geklappt, die Carglassfiliale war hervorragend vorbereitet. Wir fahren den restlichen Tag Richtung Livorno, denn von dort wollen wir übersetzen nach Korsika. Dazu aber mehr nächste Woche.
Bis dahin!