Woche 44 - 08.05.-14.05.
Diese Woche wird ereignisreich. Von einer kleinen Rundreise durch Italien im Miniaturformat, über tierische Begegnungen, eindrucksvollem Nachthimmel und spektakulärer Landschaft ist diesmal alles dabei. Und Geburtstag feiern wir (ich) auch diese Woche. Aber beginnen wir vorne.
Am Mittwoch machen wir einen Ausflug in das Museum/Freizeitpark "Italia in Miniatura". Der Park ist vor allem ein Touristen -und Schulklassenmagnet, aber wir, als "MiWuLa Hamburg" Fans (siehe unser Besuch hier) wollen uns trotzdem ein Bild von dem Modelbau Italien machen.
Fazit zum Park: Ist ganz okay mal durchzuschlendern, aber wir finden, dass man sich durchaus besser um den Park kümmern könnte. Viele der Modelle sind schon etwas heruntergekommen und werden scheinbar nicht wirklich in Stand gehalten. Außerdem fehlt ein bisschen so Kontext und Umgebung für die einzelenen Orte. Manchmal sind ein paar Miniaturmenschen da, aber wer das MiWuLa kennt und liebt, der wird hier wenig bemerkenswertes Entdecken.
Daher fahren wir noch ein bisschen weiter in den Ort Comacchio, der ebenso wie Venedig mit Kanälen durchzogen ist.
Die Atmosphäre im Ort ist entspannt und familiär und wir genießen den Spaziergang. Aber viel zu entdecken gibt es hier nicht. Daher bleiben wir nicht allzu lange und machen uns auf Stellplatzsuche. Landen tun wir bei Ricos Welscamp - ein Anglercamp das durch einen deutschen Auswanderer betrieben wird. Wir werden herzlich empfangen, stehen sogleich direkt am Flussufer des "Po", und bekommen am nächsten Morgen sogar ein paar Brötchen spendiert! Das hatten wir bisher auch noch nicht. Wirklich sehr freundliche Leute dort.
Da mein Geburtstag vor der Tür steht, müssen wir aber weiter, denn William hat ein paar Pakete nach Udine bestellt, die wir abholen wollen. Wir schießen zunächst ein bisschen übers Ziel hinaus und besuchen noch das Casa delle Farfalle. Hier gibt es in verschiedenen Gewächshäusern mit unterschiedlichem Klima (Afrika, Asien, Südamerika) viele Schmetterlingsarten und andere Tiere aus den Regionen zu sehen. Perfekt zum Tiere fotografieren.
So viele tolle Farben, Formen und Größen. Wir sind begeistert von der Vielfalt.
Aber auch die ganzen Echsen, Gekos, Schlangen, Frösche, und andere Mimikry die es anzuschauen gab, beeindrucken uns sehr. Ganz besonders lange haben wir die Chamäleons beobachtet, wie sie sich in Zeitlupe über die Äste bewegt haben, während sie mit ihren Augen die Umgebung gescannt haben. Wirklich interessante Tiere.
Nach vielen Wochen in Italien zieht es uns am nächsten Tag dann aber weiter in ein neues Land. Wir überqueren die nächste Landsgrenze und tauchen in die wunderschöne Natur Sloweniens ein.
Und tatsächlich ist das, als würde man einen Schalter umlegen:
Motiviert ziehen wir die Wanderschuhe an und machen uns auf den Weg in die Berge. Erster Halt ist der Slap Kozjak, ein schöner Wasserfall, der in einer Art Höhle in ein Wasserbassin stürzt.
Von da aus geht es weiter über Stock und Stein bergauf, durch ein paar Dörfer, Wald und Wiese. Die Alpen sind wirklich wunderschön und auch wenn wir noch nicht weit von der italienischen Grenze entfernt sind, fühlt es sich hier ganz anders an.
Das Land wirkt so viel aufgeräumter. Keine Bauruinen, intakte, gepflegte Straßen, adäquate Verkehrszeichen, man hält Abstand zum Vordermann auf den Straßen, macht keine lebensmüden Überholmanöver mehr. Es wird nicht gedrängelt, geschnitten, gehupt und gehetzt. Außerdem liegt kein Müll mehr in den Böschungen und neben den Straßen. Und ENDLICH sprechen die Leute hier auch wieder Englisch. Die Küche ist deftig wie man es aus dem Alpenraum kennt und das Bier wird dem Wein wieder vorgezogen - Es fühlt sich fast an, als wären wir in Bayern angekommen...
Wie in vielen Teilen Europas gibt es auch bei uns in der Nacht vom 10.05. auf den 11.05. ein paar Polarlichter zu sehen. Zwar nicht mit bloßem Auge, aber immerhin: meine Kamera sieht mit ein bisschen Langzeitbelichtung ein wenig rot am Nachhimmel schimmern.
Geburtstag feiern wir dann am nächsten Morgen. Ich werde 26. Wieder ist ein Jahr rum...
William hat sich sehr bemüht, alles zu beschaffen was man für einen Geburtstag braucht. Es gibt Kuchen, Geschenke, eine Kerze zum Auspusten. Auch das Wetter spielt mit. Es ist warm, die Sonne scheint. Perfekt für eine weitere kleine Wanderung entlang des Flusses Soca.
Türkis fließt die Soca durch die Landschaft, windet sich durch das Tal und eröffnet jede Menge Raum für Akivitäten. Wandern, Radfahren, Wildwasserpaddeln usw. Wir verstehen auf jeden Fall, warum Sloweniens Landschaft als so sehenswert gilt. Denn das ist sie einfach. Nach nur zwei Tagen liebe ich das Land schon und bin mir sicher, dass ich noch den ein oder anderen Urlaub hier verbringen möchte.
Am Abend koche ich mir mein Geburtstagsessen selbst, da die Gastronomie des Campingplatzes nur bis 19 Uhr Küche hat...
Für den nächsten Tag plane ich eine Fahrt mit der Gondel. 2000 hm soll sie dabei überwinden, und der Ausblick vom Gipfel aus soll gigantisch sein. Leider ist meine Planung etwas falsch und so landen wir nach über 20 min Fahrt über eine Schotterpiste bei einer Zwischenstation der Gondel - und müssen außerdem feststellen, dass diese nicht mal fährt... Also kein Besuch für uns auf dem Gipfel. Schade.
Da schlechtes Wetter kommen soll, beschließen wir der slowenischen Mittelmeerküste einen Besuch abzustatten. Wir fahren also nach Piran, wo wir bei drückender, schwüler Luft und knallender Sonne ein wenig durch die Küstenstadt spazieren.
Den nächsten Tag verbringen wir mal wieder im Bus. Haben wir ja mittlerweile länger nicht gemacht. Wir beschäftigen uns mal wieder mit der Wohnungsfrage, schaffen uns einen Überblick über Anbindungen, Preise, Größen etc. Gar nicht so einfach und auch etwas zum Verzweifeln, wenn man sich das maue, aber dafür teure Angebot so anschaut. Daher wenden wir uns dann doch lieber der Arbeit zu: William tatsächlich der Arbeit und ich befülle weiter den Blog hier. Ich hinke schließlich schon wieder fast 4 Wochen hinterher. Aber nun kommen die fehlenden Einträge.
Hochmotiviert geht es Dienstag dann aber schon wieder weiter zum nächsten Ausflug. Wir fahren zu den Höhlen von Skocjanske jame. Die von UNESCO zum Weltkulturerbe ernannte Höhle besteht aus zwei Teilen die zu besichtigen sind. Die stille Höhle, in der man vorwiegend beeindruckende Tropfsteine anschauen kann und den großen Höhlencanyon, in dem der Fluss Reka fließt. Leider darf man keine Fotos machen, daher können wir euch nicht zeigen, wie es in der Höhle aussieht. Aber lasst euch gesagt sein; der Ausblick in die große Höhle, wo der Fluss durchrauscht ist atemberaubend. Vor uns erstreckt sich ein riesiger, schwach beleuchteter Raum. Am Grunde donnern die Wassermassen entlang, feiner Nebel schwebt vor den Lampen, die den Pfad, der sich in luftiger Höhe an der Wand entlangschlängelt, beleuchten. Überall kann man die alten Entdeckerpfade ausmachen, die nur wenige Zentimeter breit an den Wänden entlang laufen.
Wir sind schwer beeindruckt und hätten gerne ein Foto als Erinnerung geschossen, aber Regel ist Regel.
Am Ende der Höhle führen verschieden lange Wege zurück zum Parkplatz. Wir entscheiden uns für den längsten und wandern durch eine weitere Höhle und das grüne Tal entlang. Der Ausflug war auf jeden Fall den nicht ganz billigen Eintritt wert.
Hier endet die diesmal sehr ereignisreiche Woche. Wir sagen Tschüss und bis nächste Woche.
Bis bald!