Woche 50 - 12.06.-18.06.
Nach einigen Ruhetagen im Bus kommen wir dann, pünktlich zu Beginn der nächsten Berichtwoche, raus aus unserer Hütte und gehen ins Erlebnisbad Amade. Das machen wir, wie die Einkäufe, ebenfalls "per pedes" vom Stellplatz aus. Solebecken, Sportbecken mit Sprungturm und Kletterwand, Rutschenturm, Strudel und Wellenbad - das Schwimmbad hat alles was das Erlebnisbadherz begehrt. Eine Saunalandschaft gehört auch noch dazu, die wir aber "links liegen lassen".
Ein kleiner Junge fragt uns, ob wir mit ihm Rutschen und beschäftigt uns letztendlich fast anderthalb Stunden. Den Rest der Zeit verbringen wir entspannter in den Solebecken und zum krönenden Abschluss probieren wir die Kletterwand über dem Sportbecken aus. Nette Idee, allerdings sollten die mal einen Kletterer engagieren, um vernünftige Routen zu schrauben. Es hilft nämlich nichts, wenn man die einfachen Griffe verkehrt herum anbaut - Dann wird die Route wieder schwer.
Bevor wir die Kletterwand ausprobieren können, müssen wir allerdings noch warten, bis eine Gruppe Jugendlicher mit der 3m-Turm-Session fertig wird.
Wir schauen zu, wie sie die irresten Sprünge, Bein-, Rücken- und Bauchklatscher und Bomben machen, während sich die dazugehörige Mädchentruppe etwas ziert, überhaupt abzuspringen. Also alles wie immer im Schwimmbad... :D
Den nächsten Tag verbringen wir dann wieder im Bus. Das Wetter ist nicht besonders gut und ich habe sowieso nur Lust, mein virtuelles Imperium in Anno 1800 weiter voranzutreiben. Heilige Lieferkette!
Aber immerhin planen wir schon den Ausflug für den nächsten Tag. Auf den Dachstein solls gehen - immer auf den Spuren der Bergretter (ZDF Serie).
Um den Tourihotspot Dachstein für uns zu haben, nehmen wir einmal früh aufstehen in Kauf und nehmen gleich die erste Gondel um 8 Uhr rauf auf den Berg. Die Gondel ist zwar voll, aber lediglich mit Sportlern, die dort oben Skilanglaufen oder klettern wollen. Der Ausblick ist der Wahnsinn! Egal wohin wir schauen, die Aussicht ist atemberaubend.
Fotos knipsend und den Anblick in uns aufsaugend arbeiten wir uns bei kalten 5°C langsam zur Hängebrücke, der Brücke ins Nichts und dem Eispalast vor.
Wir sind die ersten Gäste die heute durch das Drehkreuz zu den "Attraktionen" gehen und so haben wir die Chance, Fotos ganz allein auf der Brücke vor der tollen Landschaft zu schießen.
Auch die Figuren im Eispalast gefallen uns sehr gut -sehr kunstvoll gehauene Skulpturen. Dazu gibt es noch ein bisschen etwas zur Geschichte des Dachsteins und den ersten Bergsteigern die ihn bezwungen haben.
Da wir relativ "früh" mit den Touri-Highlights durch sind, haben wir noch eine Stunde und können so noch etwas durch den Schnee spazieren gehen. Für uns ist das wie der Winter, den wir dieses Jahr durch unsere Reise nicht hatten.
Langsam wird es hier oben schon voll. Klettergruppen und Touristen strömen in alle Himmelsrichtungen. Pünktlich um 10:30 Uhr bringt uns die Gondel wieder runter ins Tal. Wir trinken noch einen Kaffee & Kakao an der Talstation mit Blick auf die wunderschönen Berge, ehe wir gegen Mittag weiterfahren - immer weiter auf der Suche nach den Bergretterdrehorten.
In Ramsau am Dachstein finden wir dann auch ziemlich direkt die Bergretter Zentrale. Lustigerweise sieht im Film alles viel weitläufiger und größer aus als in echt. Ich hatte immer die Vorstellung, dass der Ort Ramsau mehr als nur ein 3000 Einwohner Dörfchen ist.
Emilys Hof darf natürlich auch nicht fehlen, den wir anschließend ebenfalls noch besuchen. Genauso wie die Zentrale habe ich mir den Hof auch größer vorgestellt, als er eigentlich ist.
Nach so viel "Sightseeing" machen wir uns dann auf den Weg zum Stellplatz, der wieder auf einem Bauernhof liegt.
Auch wenn es bei mir am nächsten Morgen an Motivation, etwas zu unternehmen, mangelt, fahren wir in Richtung Riesachsee (ebenfalls Drehort). Um diesen zu erreichen, muss man allerdings zunächst einen steilen "Alpinsteig" aufsteigen (gibt natürlich auch noch einen weniger steilen Weg, aber William möchte den Weg über die Leitern und Hängebrücken nehmen - das ist schön abwechslungsreich!). Ganz schön anstrengend, aber die Ausblicke auf den Fluss und die Wasserfälle sind auf jeden Fall besser, als auf dem einfachen Weg.
Oben angelangt, eröffnet sich dann der Blick durch das Tal, in dem der Riesachsee liegt:
Wir laufen am See entlang auf die andere Seite, wo jede Menge Kuhherden in der saftig grünen Wiese grasen. Überall hört man die Kuhglocken läuten, während die neugierigen Tiere unser vorbeikommen beobachten. Ein kurzer Regenschauer erwischt uns, aber ehe wir unsere Regenjacken angezogen haben, hört es auch schon wieder auf. So können wir noch ein Weilchen bleiben und die idyllische Landschaft genießen.
Nach der Wanderung kehren wir in ein Gasthaus ein, um hoffentlich guten Kaiserschmarrn zu bekommen. Aber wir sind in Österreich, die sollten wissen wie man das Gericht ordentlich zubereitet- und das tun sie auch. Das Essen schmeckt köstlich und die Portion ist wie immer großzügig, viel zu groß. Aber leeeecker...! Vollgefressen kehren wir dann zurück auf den Bauernhof und verbringen den Rest des Tages "zuhause".
Am Sonntag verlassen wir dann die Region um den Dachstein wieder. Ich finde einen schönen Stellplatz beim Hochkönig, der einen wunderschönen Blick auf eben diesen eröffnet. Wir lassen es ruhig angehen. Ich döse mit einem Hörbuch in der Sonne, William mit einem Youtubevideo ebenfalls. Abends gehen wir essen und bekommen ENDLICH ein Jägerschnitzel wie ich es mir seit längerem gewünscht habe. Das Gasthaus ist nicht ganz billig, aber das Essen sehr gut und üppig, die Atmosphäre familiär und freundlich. Klare Empfehlung an dieser Stelle!
Eigentlich wollte ich am nächsten Tag ein bisschen wandern gehen, die Motivation reicht aber nur für ein Spaziergang zum Supermarkt. Nun ja.
Auch wenn das Wetter am nächsten Tag gut wäre zum Wandern, haben wir keine Lust mehr darauf. Außerdem ist es ziemlich warm, sodass wir uns eher nach einem Bad im See sehnen. Erst fahren wir den Walchsee an, aber der Campingplatz dort sagt uns nicht so zu. Kurz entschlossen disponieren wir um und beschließen nach sechs Monaten im Ausland, zurück nach Deutschland zu fahren. Nach einem kurzen Besuch in Kössen, wo meine Familie früher mehrfach Skifahren war, überqueren wir am frühen Nachmittag die Grenze.
Der Grenzübertritt war dank Schengen ziemlich unspektakulär - Das Schild hätten wir beinahe verpasst. Trotzdem heißt es für uns, dass unser Jahr so gut wie um ist. Wie die Zeit rennt - und gleichzeitig haben wir so viel erlebt, können auf unzählige tolle Erlebnisse zurückschauen und tonnenweise schwerer an Erfahrung.
Und NOCH sind wir ja gute 700km von zuhause weg ;)
Unser Weg führt zum Chiemsee, wo wir uns ein kleines E-Boot mieten, um baden zu gehen. Zwei Stunden dümpeln wie über den See und kühlen uns ab. Ein bisschen "Hafenkino" gibts auch noch, als die Polizei zu dicht am Schilf ankernde Boote verwarnt.
Die Woche ist hier wieder vorbei. Nächste Woche gibt es wieder einen Bericht - und das wird, auch wenn eir jetzt wieder in Deutschland sind, noch nicht der Letzte.
Bis dahin!