Woche 43 - 01.05.-07.05.
Am Titelbild sicherlich schon erkennbar: Wir verlassen Sardinien am 01.05. mit dem Schiff, zurück ans Festland nach Livorno und damit auch ein Stück weiter dem Ende der Europareise entgegen. Denn auch wenn noch etwas Zeit bleibt, in unseren Köpfen kreisen die Gedanken zunehmend um Dinge wie Wohnung, Arbeit, Arbeitsweg und Studium. Trotzdem versuche ich auch im Moment zu bleiben, mir nicht zu viele Gedanken darum zu machen, um die Zeit die uns zum Reisen noch bleibt auch ausreichend zu genießen und zu würdigen.
Am Mittwoch abend rollen wir auf einen der Mega Expresse der Reederei Corsica Ferries. Da wir über Nacht fahren, haben wir eine Kabine gebucht, was für mich eine neue Erfahrung ist.
Im letzten Tageslicht laufen wir aus und kommen mit den ersten Sonnenstrahlen in Livorno an. Von dort aus fahren wir noch zwei Stündchen nach Süden zu den heißen Quellen von Saturnia, die wir am nächsten Tag besuchen.
Wir haben vorher noch keine Erfahrungen mit heißen Quellen gesammelt, und so wird es quasi die Premiere. Es ist wirklich faszinierend, wie das warme Wasser über die Plateaus läuft und man in dem badewannenwarmen entspannen kann. Lediglich der Schwefelgeruch kann als störend empfunden werden, fällt uns aber nur zu Anfang auf und wird dann subjektiv weniger. Die Abendstunden sind für den Besuch auf jeden Fall empfehlenswert, da es tagsüber sehr voll ist, wie wir am nächsten Tag beim vorbeifahren nochmal sehen konnten.
Ein "kleines Abenteuer" erleben wir bei der Abfahrt vom Stellplatz bei den heißen Quellen noch, denn ein anderer Camper ist von der Straße abgekommen und steckt nun mit den Rädern der rechten Seite im Schlamm neben der Straße fest. Das Auto ist gefährlich zur Seite gekippt, das linke Hinterrad hat schon den Bodenkontakt verloren, während er aber noch so weit in die schmale Straße ragt, dass er sie für die Reisebusse unpassierbar macht.
Gott sei Dank haben wir Abschleppseil und -haken an Bord und können unter Aufgebot Ylvis ganzer Power den anderen Camper zurück auf die Straße ziehen. Alle Umstehenden danken uns überschwänglich, unsere Kupplung stinkt saumäßig und die verunglückten Spanier sind sichtlich erleichtert, wieder auf festem Grund zu sein. Eine gute Tat am Tag und so.
Wir fahren weiter ins Orciatal nach Pienza, wo wir auf ungeahnt viele Menschen treffen... Wir haben verdrängt, dass Wochenende ist und die Region scheinbar sehr beliebt bei sowohl Touristen, als auch Einheimischen ist. Unseren kleinen Spaziergang machen wir aber trotzdem noch.
Die nächsten anderthalb Tage haben wir wieder keine Lust mehr neues zu Entdecken. Daher bleiben wir beim Stellplatz und machen lediglich einen Minispaziergang um den Stellplatz herum.
Am letzten Tag der Woche fahren wir in Richtung Adria. In Cesenatico gibt es einen kleinen Museumshafen, den wir uns bei einem Spaziergang durch den Ort anschauen. Die alten Holzboote sind in wunderbarem Zustand und sehen wirklich hübsch aus. Wir lesen, dass die Eigner im Hafen einen Liegeplatz bekommen, wenn sie die Boote in einem guten Zustand erhalten und pflegen. Und angeblich werden jeden Morgen die bunten Segel gehisst.
Und wieder neigt sich die Woche dem Ende.
Bis nächste Woche!